
Mark Lanegan im Uebel & Gefährlich. Diese Hinterzimmer-Lounge mit den verrußt-goldenen Tapeten im oberen Bunkerstockwerk, so oldschool-stylish. Das Konzert so unfaßbar brillant. „The Faye Dunaways“ (Fred Lyenn Jacques & Aldo Struyf), Duke Garwood, die ganze Zeit hört man Gläserklirren und audience chat von hinten, dann kommt Lanegan auf die Bühne, singt ein paar Töne, and there is absolute, stunned silence. „When Your Number Isn’t Up“ verursacht mir the chills, completely.
Und wie er auf die Bühne kam. Tosender Applaus, und er schaut in Richtung Schlagzeug, auf dem kurzen Weg, der ihm angeblich so unangenehm ist. Er ist zunächst kaum zu sehen, spotlight control freak. Wir sind in der zweiten Reihe, gegen Ende des Sets dann ganz vorn. Letzter Song eine Killerversion von „The Killing Season“. „Quiver Syndrome“ ist live einer meiner Favoriten. Und es gab diesen einen Moment, als der Applaus so anstieg, daß er tatsächlich kurz innehielt, zur Seite schaute, nickte und – lächelte. Kaum merklich, but he did. Das erste Mal, daß ich ihn lächeln sah auf einer Bühne.
Nach dem Konzert schnappe ich mir eine Setlist.
Jeff Fielder (Gitarre) sagt noch auf der Bühne: „Hamburg, that was wicked!“, macht ein Foto von uns, und erinnert daran, daß Mark in 15 Minuten am Merchstand sein wird, to sign things and shake a few hands. Do we go? Als ich ihn da sitzen sehe, kann ich nicht anders. Ich erwerbe ein Phantom Radio-Notebook. Er sieht mich, sagt „Hey man.“ Und gibt mir die Hand. Er unterschreibt Setlist und Notebook mit Silberstift. Ich sage „Thank you for being you.“ Er schaut slightly baffled. Ich schaue slightly baffled zurück.



