Brücke-Museum Berlin, 24. November 2025. Das Brücke-Museum kann immer nur 2% seines Bestandes in den Ausstellungsräumen präsentieren, drei Monate lang sind derzeit ausschließlich Gemälde von Karl Schmidt-Rottluff in einer umfangreichen Werkschau zu sehen. Zwei andere Gründungsmitglieder der „Brücke“, Erich Heckel und Ernst Ludwig Kirchner, haben mich immer sehr beeindruckt, mit dem Werk von Schmidt-Rottluff war ich nicht so vertraut. So nutzten wir den Tag nach dem Konzert von Black Rebel Motorcycle Club im Astra Kulturhaus, um diesen mythischen Ort zu sehen, holy ground, das Brücke Museum selbst versäumt nicht, immer wieder daran zu erinnern, daß David Bowie, ein großer Bewunderer des Expressionismus und der Brücke-Künstler, während seiner Zeit in Berlin häufig hier war und zuweilen auch Iggy Pop mitnahm. Manchmal, so die unwidersprochene Legende, fuhr Bowie den Weg von seiner Wohnung in der Hauptstraße 155 bis nach Dahlem mit dem Fahrrad. Bowie ist mit der Geschichte des Brücke-Museums ebenso untrennbar verbunden wie mit der Kunst selbst: hier hatte Bowie das Gemälde „Liebespaar zwischen Gartenmauern“ von Otto Mueller bewundert (-> Today’s Best Song Ever: David Bowie – Heroes); „Roquairol“, das Gemälde von Erich Heckel,

inspirierte die Plattencover sowohl von Iggy Pops „The Idiot“ als auch von David Bowies „Heroes“.



Roquairol war also nicht zu sehen; there is always a next time. Aber es war phantastisch, das Werk von Schmidt-Rottluff zu entdecken. Es war ein schöner Tag mit ihm. Die Ausstellung läuft bis zum 15. Februar 2026.
Bildnis S. (Rosa Shapire), 1911

Sinnende Frau

Blauer Mond

Fischerbucht

Blaues Fenster

Geweihfarn und gelber Krug

Im Atelier

Stilleben mit Steinplastik

Ferner Mond

Augustnacht

Und irgendwo hier hat David Bowie sein Fahrrad abgestellt.

Interview mit David Bowie, Tagesspiegel, 2002:
Welche Orte würden Sie in Berlin gerne wieder aufsuchen?
Da ich so ein Kunstfan bin , würde ich gerne mal wieder ins Brücke-Museum gehen…
…die Sammlung der expressionistischen Künstlergruppe „Die Brücke“ am Rande des Grunewalds.
Ja, genau. Diese Periode hat mir persönlich immer besonders gut gefallen. Das wäre so etwas wie eine Pilgerreise für mich.
Die Bilder von Otto Mueller und anderen haben ja offensichtlich damals auch Ihre eigene Malerei inspiriert.
Ja, sehr stark. Es waren aber auch noch viele andere deutsche Künstler für mich wichtig.
Und wirkt dieser Einfluss noch bis heute?
Ich denke, ich war damals so besessen davon, dass er mich seitdem nicht mehr losgelassen hat. Er ist Teil meines Vokabulars als Künstler geworden.
Fotos S-R/Brücke Museum CE