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The Bride of Frankenstein

Elsa Lanchester in "The Bride of Frankenstein", 1935, Regie James Whale.
Elsa Lanchester, Boris Karloff in "The Bride of Frankenstein", 1935, Regie James Whale.
Elsa Lanchester in "The Bride of Frankenstein", 1935, Regie James Whale.
Colin Clive, Elsa Lanchester, Ernest Thesiger in "The Bride of Frankenstein", 1935, Regie James Whale.
Elsa Lanchester, Boris Karloff in "The Bride of Frankenstein", 1935, Regie James Whale.
Elsa Lanchester in "The Bride of Frankenstein", 1935, Regie James Whale.
Elsa Lanchester in "The Bride of Frankenstein", 1935, Regie James Whale.
Elsa Lanchester, Colin Clive in "The Bride of Frankenstein", 1935, Regie James Whale.

6 replies on “The Bride of Frankenstein”

*seufz* … ich finde diese Szene in dem Video einfach unsagbar traurig, im Besonderen, als Frankensteins Geschöpf (Karloff) zärtlich die Hand seiner Braut fasst, und er in ihrem Blick, als er sich ihr zuwendet, abermals ihr Entsetzen ob seiner Person wahrnimmt, *boah* … DAS rührt mich unheimlich an. Seine Mimik lässt vorab erahnen (es nicht abwenden können) was darob folgt … *snief*

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Yep. Total heartbreak. Karloffs creature make up brauchte fünf Stunden und trotzdem erkennen wir so viel tiefe – monsterverwirrte, aber tiefe – Emotionen in diesem Gesicht. Du sagst es, unendlich berührend ist Karloff in dieser Szene, unsere Empathie ist grenzenlos, als das Monster zu hoffen wagt, und als es dann erkennen muß, daß nichts und niemand seiner ebenso grenzenlosen Einsamkeit und Isolation ein Ende machen wird.

Wie nach Thesigers „The Bride of Frankenstein!“ auf dem Score von Franz Waxman die Wedding Bells erklingen!

Whale beginnt den Film ja mit Elsa Lanchester als Mary Shelley, die von Lord Byron „angel“, aber auch „creature“ genannt wird, und obwohl sie die Schöpferin dieser Geschichte ist, das kreative Genie, hat sie Angst vor Blitzen („You know how lightning alarms me.“) Bei heftigem Gewitter in ihren Körper geleitete Elektrizität erweckt The Bride, bringt Elsa Lanchester zurück als Erschaffene, mit Nofretete-hairdo und Blitz im Haar. Sie ist überaus elektrifizierend :), und daß sie schwerlich sanft (re)agieren kann, ist klar. :) Leonard Wolf hat mal formuliert:

„The men are effete, but Elsa Lanchester’s Mary Shelley, though she speaks with the inconsequentiality of a butterfly of the drawing room, is a woman of steel who, at the same time, gives off an aura of erotic hunger. When we see her later, in the role of the Bride, this erotic aura flares up violently.“

Als Byron von Mary sagt „She is an angel!“, antwortet sie vielsagend, „You think so?“

Violently, könnte man sagen, reagiert die Erschaffene auch auf die ihr zugedachte Rolle; so wie Mary Shelley sich „weiblicher“ Konvention entzieht, so wenig Lust verspürt The Bride auf eine bloße Existenz als „Frau an seiner Seite“. :) – Da ist so viel, in den wenigen Minuten, die Elsa Lanchester als The Bride im Film ja nur zu sehen ist – wie sie da steht, seltsam schön und sexy, furchterregend, zugleich selbst voller Panik, voller Verwirrung über ihre Existenz, über das, was hier vorgeht, und doch scheint sie alles sofort zu verstehen, zu durchschauen, alle „Emotionen“ britzeln unter Strom, unter wer weiß wie vielen hunderttausend Volt – in ihrer Entscheidung so rigoros wie Nofretete selbst, und auch sie, wie das Monster, unendlich allein in den paar Minuten ihres Daseins, ihr „Brautgewand“ schon Todeskleid. Und ihr Horror ist vielleicht der einzige, der wirklich versteht: daß in dem aus Einzelteilen zusammengesetzten Monster, das Abscheu und Entsetzen auslöst, wohin es sich auch wendet, eine Seele ist. Aber so wie sie Frankenstein anschaut, siehe oben, scheint sie sich eher als seine Braut zu verstehen. :) Und der Filmtitel ist ja auch doppeldeutig. Pretorius wiederum verhindert Frankensteins Hochzeitsnacht mit seiner eigentlichen Braut (Elizabeth, Valerie Hobson) und verführt ihn zu einem gemeinsamen Schöpfungsakt. Psychosexuelle Konfusion und Subversion all over the place. :)

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Ich bin immer wieder sehr erstaunt darüber, wie gut du das, was ich nicht auszudrücken vermag, in Worte kleiden kannst. Mein Gefühl sagt mir nämlich in etwa das Gleiche, so wie du Frankensteins Monster sowie auch „seine“ Braut wahrnimmst. Der Schrei übrigens (der erste in dem Video), der boah … also, DEN soooo prägnant rüberzubringen, das finde ich schon erstaunlich (und auch, dass sie ihn den Schwänen abgeschaut hat)! Dieser „stimmlose“ Schrei (swan hiss), ein Schrei, wo ihr vor Schreck schier die Stimme versagt, einfach PHÄNOMENAL! Ich selbst kenne das ja nur, wenn ich einen fürchterlichen Alptraum habe und von den undefinierbaren Tönen, die ich da manchmal von mir gebe, aufwache. ;-oh

Über den Film selbst kann ich nichts sagen, da ich jenen nicht gesehen habe, nur „Frankenstein“ und auch das ist schon eine Ewigkeit her. Frankensteins Monster hatte immer mein Mitgefühl, auch wenn ich seine Gräueltaten nicht guthieß. :-}

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„Ein Schrei, wo ihr vor Schreck schier die Stimme versagt“, ja, das ist sooo beeindruckend und unvergeßlich. Und ja, das vermögen viele dieser „Horror“-Filme so sehr – unser Mitgefühl zu erregen oder zu verstärken mit dem Anderen und Fremden und Ausgestoßenen, dem Außenseiter. Karloff als die von Frankenstein erschaffene Kreatur sehnt sich danach, wie wir alle, einen Platz in der Welt zu finden, sie sehnt sich nach Akzeptanz, nach Anerkennung… es gibt eine subversive Ethik des Horrors, in der die destruktiven Kräfte unserer sozialen und gesellschaftlichen Verhaltensweisen bloßgelegt werden, in der das Nichtmenschliche als menschlich erscheint und das „Menschliche“ sich unmenschlich verhält, es kommt zur Sympathie mit dem Entfesselten – das Andere und Fremde erscheint im Horrorfilm als Herausforderung an das Eigene, Defizite spürbar machend.

Das mit den undefinierbaren Tönen kenn‘ ich! :)

Ah, ich bitt‘ Dich, schau Dir „The Bride of Frankenstein“ an, da erwartet Dich noch so viel Wunderbares, die bewegende Hermit-Szene, die Homunculi-Szene, a thousand things… und Elsa Lanchester, das ist wirklich a stellar performance. Hier hört man am Ende ihren swan hiss, bevor Karloff / das Monster den Hebel umlegt und das Labor die Luft sprengt – und man erkennt eine Träne auf seinem Gesicht.

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