

Der Jüdische Friedhof Altona (auch, auf den sephadischen Teil des Friedhofs bezogen, Portugiesenfriedhof an der Königstraße), wurde 1611 angelegt. Er gilt aufgrund seines Alters und der großen Zahl erhaltener Grabsteine (rund 7600 von 8474, die man bei der Schließung des Friedhofs 1869 gezählt hatte) als eines der bedeutendsten jüdischen Gräberfelder der Welt.
Hier wurden Mitglieder der jüdischen Gemeinden aus Altona und Hamburg beerdigt: Sepharden ursprünglich spanisch-portugiesischer Herkunft und Aschkenasim, mittel- und osteuropäische Juden.


1611 erwarben portugiesische Juden aus Hamburg ein Stück Land von Graf Ernst III. von Holstein-Schauenburg und Sterneberg auf dem Altonaer Heuberg als Friedhof. Die Hochdeutsche Israeliten-Gemeinde zu Altona erwarb kurz darauf in unmittelbarer Nachbarschaft ihrerseits ein Begräbnisgelände. Beide Friedhöfe bilden heute den Jüdischen Friedhof Altona.
Zwischen 1668 und 1806 wurde der aschkenasische Friedhofsteil mehrfach erweitert, so daß er mehr und mehr mit dem Portugiesenfriedhof zusammenwuchs.


Bei der Schließung des Friedhofs im Jahre 1869 befanden sich auf dem Portugiesenfriedhof 1806 Grabmale, auf dem aschkenasischen Friedhof im Altonaer Teil 6000 und im Hamburger Teil 668.






Nur eine Person wurde pro Grab beigesetzt. Die sephardischen Grabmale sind liegende Platten oder zeltförmig. Auf den aufrecht stehenden aschkenasischen Grabsteinen sind oft ikonische Zeichen abgebildet, z.B. segnende Hände oder eine Hand mit einer Schreibfeder. Die Grabmale sind aus Marmor, Kalkstein oder Sandstein. Etwa 200 wurden 1939 zerschlagen für einen Sportplatz auf dem Friedhofsgelände. Zu weiteren Zerstörungen kam es durch Erschütterungen und umherfliegende Trümmerteile bei der Operation Gomorrha, Erschütterungen durch die unterirdisch verlaufende S-Bahn, Vandalismus und Diebstahl.

