„Beat The Devil’s Tattoo“. Und genau das ist der Auftrag dieser gebeutelten Band. Diesen Sommer starb Robert Levon Beens Papa, der ex-Frontmann von The Call, der für BRMC als Soundmann arbeitete, kurz vor einem Festivalauftritt. Robert kniete mit seinem Bass und seinem Schmerz im Schlamm, überwältigt von der Bürde, gegen all die Verwünschung und Verdammnis anzugehen, gegen die der Sound der Band revoltiert. Auf „Beat The Devil’s Tattoo“ rauhbauziger denn je. Daß jetzt wie bei Velvet Underground eine Frau am Schlagzeug ist, paßt ja nur ins Bild. Aus einem glitzernden Schlitten mit Hochgeschwindigkeit ein Wrack machen, und sich dann den Staub aus den schwarzen Anziehsachen klopfen und weiterstiefeln, um im nächsten Gotta go do wrong die Unverwüstlichkeit zu prüfen.
[SPIEGEL ONLINE Forum 01/2011: Best of 2010]
Black Rebel Motorcycle Club, Markthalle Hamburg, 02.05.2010
Für mich bitte Beruhigungstee. Ich hatte zwar die Ahnung, daß die es einem so richtig besorgen, aber ich hatte nicht gewußt, was die darunter verstehen, es einem so richtig zu besorgen. Die spielen, bis keiner mehr steht. Drei Kreislaufkollapse im Orbit einer Armlänge um uns herum. Kolläpse? Man fühlte sich wie in einer Waschmaschine. Alles naß, alles drehte sich. Irgendwann mittendrin Robert Levon Been allein mit Dylans „Visions Of Johanna“. Bei „Ain’t No Easy Way“ dachte ich, toll, wir waren dabei, als die altehrwürdige Markthalle sich selbst zerlegte. Später dachte ich, ich müßte mal kurz raus und dem Bischof in der Dampflokomotive die Mitra vom Kopf hauen, aber dann dachte ich, solange Leah Shapiro, die neue Schlagzeugerin, noch nicht in den Stiefeln stirbt, werde ich das auch nicht tun. We don’t know where to stop. Nehmt sie wörtlich.
A night of this & more: