24.08.2013
Anděl, die Metrostation, in der die Kosmonauten grüßen, und wo am Sonnabendnachmittag, als wir ankommen, mehrere Helfer Filmprops bewachen, die auf ihren Einsatz warten: Dreharbeiten für den Agententhriller „Child 44“, produziert von Ridley Scott, mit Tom Hardy, Noomi Rapace, Gary Oldman und Vincent Cassel. „Child 44“ spielt in der Sowjetunion der Stalin-Ära, und die Hollywood-Produktionsgruppe um Scott fand die Anděl-Ästhetik offenbar derart zweckdienlich, daß man die Prager Verkehrsbetriebe dazu überredete, an diesem Wochenende gleich die ganze Prager Metro-Linie B vorübergehend zum Stillstand zu bringen. „To enable a complex shooting, schedule services on line B will be restricted, especially at Anděl station … Metro services will be restricted between 23rd and 25th August, but only in the late evening and early morning.“ Puh. „Filming will take place on the stated dates, i.e. Fri-Sat and Sat-Sun from 10 pm – 8 am. During this time the Metro line between Smichovske nadraži – Florenc will be closed. Then from 8 am – 10 am Metro trains will pass through Anděl station without stopping.“
Wir erreichen unser Hotel, ohne auf Herrn Oldman oder Herrn Cassel zu treffen: das Red & Blue Design Hotel mit Blick auf den Kinsky-Garten, einer Maitresse beim Frühstück, die jeden Morgen auf hohen Absätzen knallend den Saal sortiert, die man aber mit aller Entschiedenheit strahlend anlächeln kann, bis sie einem zum Abschied zwei Schokoladentaler schenkt, und mehr Rot als Blau.

Der erste Weg führt zu Botanicus, wie immer ist Chinesisch die vorherrschende Sprache, mittlerweile beschäftigt Botanicus eigens Dolmetscher für die Invasion aus dem Reich der Mitte und der Mittel, in China selbst gibt es mittlerweile 10 Botanicus-Shops. Madame versieht sich mit Kleopatra-Essenzen, ich entscheide mich für Limette-Seife, die ich mir in meine Schreibtisch-Schublade legen werde. Die Lade gelegentlich aufziehen und sich am Duft berauschen, die alte Schiller-Strategie, nur daß Schiller bekanntlich mit verfaulten Äpfeln operierte.
Abendessen unter freiem Himmel und mit Xavier Cugat-Musik, böhmische Knödel mit Gulasch, was sonst, dann wandern wir den Hradschin hinauf. Die Goldene Stadt vergoldet sich an diesem Abend weiter oben.

Die erste Staffel der international koproduzierten Serie „Borgia“, mit John Doman als Rodrigo Borgia / Papst Alexander VI.,



Mark Ryder als Cesare Borgia,

dem wunderbaren Udo Kier als Rodrigos Vorgänger, Papst Innozenz VIII.,

sowie Isolda Dychauk als Lucrezia Borgia,

wurde in Tschechien gedreht; in den legendären Prager Barrandov-Studios entstand u.a. eine Kopie der Sixtinischen Kapelle. Als vor der Ausstrahlung der zweiten Staffel das ZDF im August die erste Staffel wiederholte, fragte ich mich eines Nachts, wie eigentlich John Doman Papst wurde, und fand dieses Interview:
Bei 5:10 erwähnt er den „Martinicky Palace“ – „… which we were able to actually paint, handpaint all the rooms that we needed in the palace. And they’re absolutely spectacular.“ Was war das für eine Geschichte?
Martinický palác, das Martinitz-Palais – erbaut, nachdem in den 1540ern eine Feuersbrunst den Hradschin und die Kleinseite verwüstet hatte – mit seiner Sgraffito-Fassade gilt als einer der schönsten Prager Renaissancebauten des 16. Jahrhunderts. Die aristokratische Familie der Martinitz war katholisch, und Jaroslav Borsita Graf von Martinitz überlebte 1618 als königlicher Statthalter nur mit Glück den zweiten der drei Prager Fensterstürze, der den Beginn des Dreißigjährigen Krieges markiert.
Nachdem der letzte Martinitz gestorben war, wurden im Palais Wohnungen vermietet. Vor einer Sanierung in den 1970ern lebten im Martinický palác ungefähr 200 Menschen. Die Räumlichkeiten waren in einem beklagenswerten Zustand. Der fehlende Mittelteil zu John Domans Ausführungen: bei der Renovierung hatte man die meisten der Innenräume mit kahlen weißen Wänden hinterlassen, und so waren sie verblieben, bis die Produzenten der „Borgia“-Serie auf den Plan traten – für ein ungewöhnliches Arrangement.
Der jetzige Eigentümer des Martinický palác, ein Italiener, verzichtete auf einen Teil der Summe, die im Filmbudget für die Palastmiete vorgesehen war, und kam dafür in den Genuß, fortan in der exquisiten Dekoration leben zu dürfen, die ein Team von Spezialisten für „Borgia“ nach Renaissance-Vorbildern in 8.000 Arbeitsstunden mit meisterhafter Präzision und so authentisch wie möglich an die Decken und Wände zauberte. „The basis for the wall paintings and trompe l’oeil paintings was a very precise survey of architecture in Rome, the Vatican, the Apostolic Palace, the Borgia apartments, original oil paintings and reproductions“, so Jindrich Kocí, tschechischer Art Director bei „Borgia“. Der Eigentümer hätte eigentlich im Sinn gehabt, das Palais zu verkaufen, nachdem es aber Raum für Raum in die Renaissance versetzt wurde, sei davon keine Rede mehr.
Das Martinitz-Palais ist nicht öffentlich zugänglich, aber da die Nacht hereinbricht, können wir noch ein wenig die Sgraffito-Fassade aus dem 16. Jahrhundert bewundern.





Links das Wohnhaus Mozarts in Milos Formans „Amadeus“.

Das Martinitz-Palais als Papstpalast – Screenshots aus „Borgia“:



25.08.2013
Sunday Morning, da in der Metro noch „Child 44“ zu Leben erweckt wird, schlagen wir uns mit Bus und Tram zum Busbahnhof Florenc durch, in Bus 150101 trage ich den Satz „Zwei Fahrkarten nach Mělnik, bitte“ in offenbar verständlichem Tschechisch vor, und so fährt uns Mister Jaroslav Stěpanek (auf allen listky tschechischer Überlandbusse steht der Name des Busfahrers) an den Zusammenfluß von Moldau und Elbe etwa 30 Kilometer nördlich von Prag.
Dort befindet sich auf einer Anhöhe das Schloß Mělnik, einst Pšov, nach dem slawischen Stamm der Pschowanen, der hier im 9. Jahrhundert eine Burgstätte errichtete. Der Sage nach soll die später heiliggesprochene Ludmilla von Böhmen auf der Burg geboren sein. Laut der Chronica Boemorum (Chronik der Böhmen) des Cosmas von Prag verkaufte Slavibor, der letzte der Pschowanenfürsten, seine Tochter Ludmilla um 880 dem christlichen Přemyslidenfürsten Bořivoj, und nach Slavibors Tod fielen dessen Besitzungen an die Přemysliden. Der Přemyslidenfürst Wenzel, der heilige Patron der Böhmen, war ein Enkel Ludmillas.
Ende des 10. Jahrhunderts wurde die ursprüngliche Holzfeste durch eine Steinburg ersetzt; Emma, die zweite Frau des böhmischen Fürsten Boleslav II. des Frommen, nahm hier ihren Witwensitz. Auf den Silbermünzen, die sie prägen ließ, erscheint erstmals der Name Civittas Melnic. Mělnik blieb Refugium der Gemahlinnen böhmischer Herrscher; zu Zeiten, als Eliška Přemyslovna im Zwist mit ihrem Gemahl Johann von Luxemburg lag, verweilte sie längere Zeit auf Mělnik, später war die Burg der Witwensitz u.a. der Barbara von Cilli, zweite Frau des Sigismund von Luxemburg, König von Böhmen seit 1419 und römisch-deutscher Kaiser seit 1433. Barbara, die sich den okkulten Wissenschaften und der Alchemie widmete, starb 1451 in Mělnik bei einer Pestepidemie.
Auch Elisabeth von Pommern, die letzte Gemahlin Karls IV., lebte bis zu ihrem Tod im Jahre 1393 auf Mělnik. Sie ließ die Burgkapelle errichten, die heute der heiligen Ludmilla gewidmet ist. Karl IV. war es, der an den Hängen von Mělnik Weinreben aus Burgund pflanzen ließ; heute ist Mělnik die bedeutendste Weinbaulage in Böhmen.
Zuletzt lebten hier die Frauen des Georg von Podiebrad, und nach dem Tod der Johanna von Rosental 1475 wurde Mělnik mehrmals verpfändet. 1542 war die Burg im Besitz des Zdislav Berka von Duba, der sie zu einem Renaissanceschloß umbauen und mit Sgraffito schmücken ließ.
Das im Dreißigährigen Krieg stark verwahrloste Schloß wurde 1646 an Hermann Czernin von Chudenitz verpfändet, 1687 kaufte Hermann Jakub Czernin das Schloß dem Kaiser Leopold I. ab. Unter den Czernin wurde das Schloß wieder bewohnbar gemacht und um den barocken Südflügel erweitert. Als 1753 die letzte Herrschaftserbin der Czernin, Maria Ludmilla, mit August Anton Lobkowicz (Lobkowitz) verheiratet wurde, ging das Schloß an die Lobkowitz über, in deren Besitz es bis zur Enteignung 1948 verblieb. 1992 ging das Schloß durch Restitution an die Lobkowitz zurück, die sich aus eigenen Mitteln um Rekonstruktion und Erneuerung der Schloßanlage bemühen. Jiři Jan (Georg Johann) Lobkowitz lebt mit seiner Lebenspartnerin Zdenka Belas, einer bekannten Opernsängerin, im linken Flügel des Schlosses.
Die Familie Lobkowitz gehört zu den ältesten böhmischen Adelsgeschlechtern. Die jüngere Linie trägt den Namen Popel, was sich aus dem Wahlspruch des Geschlechts der Lobkowitz herleitet: „Popel jsem a popel budu“, zu Deutsch: „Asche bin ich, Asche werde ich.“

In den Interieurs ist Fotografieren nicht erlaubt, der Rundgang beginnt im Schlafgemach von Georg Christian von Lobkowitz, ein bekannter Gentleman Driver, der 1932 im Alter von 25 Jahren mit seinem Bugatti T54 – von dem nur 9 Fahrzeuge gebaut wurden – beim Rennen auf der Berliner AVUS in der Südschleife tödlich verunglückte.
Das II. Zimmer ist August Longin von Lobkowitz (1797 – 1843) gewidmet, einem der ranghöchsten Beamten der Habsburger Monarchie, zugleich Gouverneur der Lombardei. August Longin war ein überaus kultivierter Mann; Goethe, der bekannte Schnorrer, hat ihn in Mělnik besucht und lobend den Mělniker Wein erwähnt.
Man wandert durch das Kinderzimmer (mit Spielzeug aus dem 19. Jahrhundert), das Speisezimmer (mit Antwerpener Barockaltären aus dem 17. Jahrhundert), den Großen Salon, überall die erlesensten Exponate, Boulle-Marketerie, Rokoko-Möbel, böhmische Glaskunst, Porzellan aus Delft, Vasen aus dem Orient, Gemälde; im Großen Saal eine Kollektion von Landkarten und Stadtansichten, vorwiegend das Werk von Amsterdamer Kartografen des 17. Jahrhunderts. Kettenhemden im Rittersaal, Militärtrommeln, Schloßkanonen aus dem 18. Jahrhundert, im Großen Speisesaal hängen Gemälde von Jusepe de Ribera und Paolo Veronese, in der Kapelle hängt ein ziemlich aufreizender Jesus, der heilige Wenzel backt Hostien.
But actually we came for something else. Ins Beinhaus von Mělnik geht es
hier.
26.08.2013
In wunderbaren Antikvariat Josef Peitz, Kleinseite, Ujezd 26, erwerbe ich Band 19/20 aus der Bibliothek der Kunstgeschichte, Leipzig 1922, Oskar Wulff über Donatello, bei alten Fotos und Postkarten verweilen wir lange, aber der Rabbi ruft.
„Ohne Überlegung hingebaut standen sie da, wie Unkraut, das aus dem Boden dringt. An eine niedrige, gelbe Steinmauer, den einzigen standhaltenden Überrest eines früheren, langgestreckten Gebäudes, hat man sie angelehnt – vor zwei, drei Jahrhunderten, wie es eben kam, ohne Rücksicht auf die übrigen zu nehmen. Dort ein halbes, schiefwinkliges Haus mit zurückspringender Stirn – ein andres daneben: vorstehend wie ein Eckzahn.
Unter dem trüben Himmel sahen sie aus, als lägen sie im Schlaf, und man spürte nichts von dem tückischen, feindseligen Leben, das zuweilen von ihnen ausstrahlt, wenn der Nebel der Herbstabende in den Gassen liegt und ihr leises, kaum merkliches Mienenspiel verbergen hilft.
In dem Menschenalter, das ich nun hier wohne, hat sich der Eindruck in mir festgesetzt, den ich nicht loswerden kann, als ob es gewisse Stunden des Nachts und im frühesten Morgengrauen für sie gäbe, wo sie erregt eine lautlose, geheimnisvolle Beratung pflegen. Und manchmal fährt da ein schwaches Beben durch ihre Mauern, das sich nicht erklären läßt, Geräusche laufen über ihre Dächer und fallen in den Regenrinnen nieder – und wir nehmen sie mit stumpfen Sinnen achtlos hin, ohne nach ihrer Ursache zu forschen.
Oft träumte mir, ich hätte diese Häuser belauscht in ihrem spukhaften Treiben und mit angstvollem Staunen erfahren, daß sie die heimlichen eigentlichen Herren der Gasse seien, sich ihres Lebens und Fühlens entäußern und es wieder an sich ziehen können – es tagsüber den Bewohnern, die hier hausen, borgen, um es in kommender Nacht mit Wucherzinsen wieder zurückzufordern.
… Dann wacht in mir heimlich die Sage von dem gespenstischen Golem, jenem künstlichen Menschen, wieder auf, den einst hier im Getto ein kabbalakundiger Rabbiner aus dem Elemente formte und ihn zu einem gedankenlosen automatischen Dasein berief … “ – Gustav Meyrink, Der Golem
Jenes Viertel von Prag, das im 13. Jahrhundert durch königlichen Erlaß zur Judenstadt bestimmt wurde, ein abgegrenzter Bezirk, in dem die jüdische Bevölkerung zu leben hatte, wurde 1849 umbenannt in Josefstadt (Josefov), nach Kaiser Joseph II., der die Juden mit dem Toleranzpatent 1781 gefördert hatte. Mit der Verfassung von 1849 wurde es Prager Juden ermöglicht, das Ghetto zu verlassen, 1861 wurden den Juden sämtliche Bürgerrechte zugestanden. Wer es sich leisten konnte, ließ das Ghetto hinter sich, die Mehrzahl jedoch, die ärmere Bevölkerungsschicht, verblieb in den Häusern des noch immer überfüllten Viertels. Viele der alten und uralten Wohnhäuser im Gewirr der düsteren Ghettogäßchen verfielen, die hygienischen und sanitären Verhältnisse verschlimmerten sich dramatisch. Ein geheimnisumwittertes, verschachteltes Labyrinth, das die zwielichtigsten Gestalten des Stadtlebens anzog. Unzählige Spelunken neben Freudenhäusern, die Straßen voller Trödler und Verkäufer, komplett undurchsichtige Wohn- und Eigentumsverhältnisse; auf einen Hektar Wohnfläche kamen etwa 1.800 Bewohner, mehr als das Dreifache der Bevölkerungsdichte der Altstadt. Es gab keine funktionierende Kanalisation, über die Pflaster huschten tausende von Ratten, entsprechend hoch waren Infektions- und Seuchengefahr. Nachdem Kaiser Franz Joseph I. das Assanierungsgesetz unterzeichnet hatte, begann man 1893 mit dem fast kompletten Abriß des Viertels. Widerstand gegen diese radikale und tragische Lösung formierte sich erst spät; nur sechs Synagogen, der alte Jüdische Friedhof, die Zeremonienhalle und das alte Jüdische Rathaus blieben erhalten. Innerhalb von zwei Jahrzehnten wurden im Josefov mehr als 260 Gebäude abgerissen, sie wichen neuen, prachtvollen Jugendstil-Gebäuden.
„In uns leben noch immer die dunklen Winkel, geheimnisvollen Gänge, blinden Fenster, schmutzigen Höfe, lärmenden Kneipen und verschlossenen Gasthäuser. Wir gehen durch die breiten Straßen der neuerbauten Stadt. Doch unsere Schritte und Blicke sind unsicher. Innerlich zittern wir noch so wie in den alten Gassen des Elends. Unser Herz weiß noch nichts von der durchgeführten Assanation. Die ungesunde alte Judenstadt in uns ist viel wirklicher als die hygienische neue Stadt um uns. Wachend gehen wir durch einen Traum: selbst nur ein Spuk vergangener Zeit.“ – Franz Kafka
In der Josefstadt steht dieses Haus, Haštalská 1, und daß dieses Haus da steht, ist ein Mysterium.

Haštalská 1, eines der ältesten Häuser Prags – erste schriftlichen Erwähnungen für einen Bau an dieser Stelle datieren vor das Jahr 1000 -, hat das Verschwinden des sagenumwobenen Viertels erlebt, und warum das Haus noch existiert, weiß niemand. Es heißt, aus den Unterlagen gehe eindeutig hervor, daß es am Ende des 19. Jahrhunderts abgerissen werden sollte. Aber es wurde nicht abgerissen. Und weil Prag ein Mythengenerator ist, lautet die Erklärung: das Haus hat sich selbst geschützt.
Im Sommer 2002, als Prag die schlimmste Überschwemmung seit 500 Jahren erlebte, brachte das Wasser eine Mauer im Keller von Haštalska 1 zum Einsturz, und der Eigentümer bemerkte, daß die Kellerräume weit ausgedehnter waren als angenommen. Als Trümmer und Schutt beseitigt waren, hatte man ein alchemistisches Laboratorium aus der Zeit Kaiser Rudolfs II. entdeckt. Rudolf, der von 1576 bis 1612 regierte, war ein großer Förderer der Wissenschaften, der Künste und insbesondere der Alchemie. Unter seiner Herrschaft wurde Prag zu einem Zentrum für Alchemisten, Mystiker und Gelehrte aus ganz Europa. Schriftlichen Dokumenten zufolge bildeten diese verborgenen Räume im 16. Jahrhundert ein geheimes unterirdisches Labor, an dem Prager Alchemisten Experimente durchführten, Elixiere herstellten, sich an der Transmutation von unedlen Metallen zu Gold und an der Suche nach dem Stein der Weisen erprobten. Und das bedeutet, daß sich in diesen für Jahrhunderte nicht mehr zugänglichen Kellern einige bedeutende Persönlichkeiten aufgehalten haben: Tycho Brahe, John Dee, Edward Kelley, Thaddaeus Hagecius (Tadeáš Hajek, Astronom und persönlicher Arzt Rudolfs II.), der böhmische Alchemist Bavor Rodovsky, und auch der „kabbalakundige Rabbiner“ selbst – Rabbi Löw.
In den Katakomben hat man ein Elixier gefunden, das im Ladenteil des nun in Haštalská 1 beherbergten Muzeum Speculum Alchemiae als Elixier der ewigen Jugend verkauft wird. Der Inhalt der gefundenen Flaschen wurde analysiert, und das Elixir of Youth wird sorgfältig nach originaler Rezeptur hergestellt, abgesehen von einigen wenigen Komponenten wie Opium. Die Produktion ist kompliziert, die Rezeptur gibt für die verwendeten 77 Kräuter und Heilpflanzen (u.a. Milchdistel, Ginkgo biloba, Taigawurzel) exakte Mengen vor, ebenso die exakte Dauer der Mazeration. Der gesamte Prozeß nimmt etwa zwei Monate in Anspruch.
Wir kaufen Tickets für eine Führung in Englisch, die junge Dame bittet uns zu warten, bis weitere Teilnehmer erscheinen, entscheidet sich aber sogleich anders, sie geht einfach mit uns beiden los, schließt eine schwere Tür hinter uns, Schächte der Vergangenheit, unendliche Ferne.
Ein schmaler Gang (Tycho Brahe an der Wand), dann betritt man einen Raum, der, nach Stichen und Bildern des 16. Jahrhunderts rekonstruiert, mit Reproduktionen und einigen originalen Artefakten in die Zeit der Alchemisten zurückführt. Von der Decke hängt ein schwerer Kerzenleuchter, an dem drei gehörnte Masken befestigt sind, die nicht den Teufel repräsentieren, sondern Moses. Auch Michelangelo hat Moses mit Hörnern dargestellt, was auf einem Übersetzungsfehler der Vulgata beruht, für die Alchemisten symbolisierten die Hörner offenbar eine spezifische Macht, der Leuchter hängt über einer Stelle, an der die Alchemisten einen besonderen Kraftstrom vermuteten.

Der Mechanismus, der den geheimen Zugang in die Unterwelt öffnet, ist in einem Schrank versteckt, der sich wie in einem Film öffnet, und als unsere junge, charmante, überaus enthusiastische und kenntnisreiche Führerin den Schrank hinter uns wieder schließt, jagt es einem Schauer über den Rücken: dies ist der Weg hinab ins 16. Jahrhundert.


Das Laboratorium ist überdies Kreuzpunkt geheimer Tunnel, von denen einer zum Prager Schloß, ein zweiter zum Altstädter Ring führt, heimliches Kommen und Gehen ermöglichend. Obwohl man in diesem Haus offensichtlich schon im 15. Jahrhundert Kräuter und Tränke erwerben konnte, war Geheimhaltung ihrer Aktivitäten für die Alchemisten unabdingbar, zumal das mysteriöse Haus in keinem guten Ruf stand. Der Legende zufolge (ein zeitgenössisches Dokument berichtet davon) soll gelegentlich eine Gruppe feuerglühender und übelriechender Ziegenböcke an dem Haus vorbeigezogen sein.






Ofen zur Glasherstellung

Mit unserer Führerin, die von echter Leidenschaft für die Sache erfüllt ist, plaudern wir angeregt, von den Facetten der Alchemie zwischen ambitionierter, avancierter Wissenschaft und Scharlatanerie bis zu Stargazer Rudolf II. und Lovecraft. Und natürlich verlassen wir das 16. Jahrhundert mit zwei Flaschen vom Elixir věčneho mládi („Kräuterelixier mit verjüngender Wirkung“) in der Tasche.
Rudolf II. soll Rabbi Löw um diesen magischen Trank gebeten haben, der ihm irdische Freuden für Jahrhunderte ermöglichen sollte. Zusammen mit Tadeáš Hajek, anerkannter Experte für Kräuter, versuchte der Rabbi die bestmögliche Kombination von Kräutern zu finden, die den Körper reinigen sollte von schädlichen Substanzen und den Geist von negativen Gedanken. Schließlich entwickelten die Alchemisten jenes einzigartige Elixier, das den Alterungsprozeß anhalten sollte.
Die Legende sagt, daß Rudolf II. skeptisch war und den Rabbi Löw zwang, das Elixier zuerst zu trinken. Es wurde bis 1612 hergestellt, dem Jahr von Rudolfs Tod, worauf der Rabbi Elixier und Rezeptur im Laboratorium einmauern ließ.
Den Ort des Fundes kann man bewundern, die Steinplatte, die ihn verdeckte, ist allerdings eine Nachbildung, da das Original beim Versuch, es abzunehmen, zerbrach.
Rabbi Löw wurde steinalt, so there you go.

St. Nikolaus auf der Kleinseite. Die Kostel sv. Mikulaše ersetzte die Kleinseitner Pfarrkirche von 1283; 1704 – 1711 errichtete Christoph Dientzenhofer das neue Kirchenschiff mit der Westfassade, unter seinem Sohn Kilian Ignaz Dientzenhofer entstanden 1737 – 1752 der Chor und die 70 Meter hohe Kuppel.




In diesem Haus, Skořepka 1,

lebte Franz Kafkas Freund Max Brod bis zu seiner Heirat 1913 mit seinen Eltern und seinem Bruder. Hier las Kafka seinem Freund oft die gerade entstandenen Texte vor, und hier beginnt „die bedeutsamste und zugleich traurigste Liebesgeschichte in Kafkas Leben (…) Am Dienstag, dem 13. August 1912 betritt Kafka gegen 21 Uhr, eine Stunde später als verabredet, die Wohnung der Brods im Obergeschoß des stilvollen Eckhauses in der Schalengasse 1. Der stets nervöse Freund, der den Vertragsabschluß mit Rowohlt in die Wege leitete, hat ihn gedrängt, an diesem Abend die endgültige Anordnung der Manuskripte für die Betrachtungen festzulegen, die am folgenden Tag nach Leipzig geschickt werden sollen. Kafka fühlt sich unbehaglich, weil er den letzten Schritt zur Veröffentlichung, der eine verbindliche Fixierung bedeutet, fürchtet. Den gesamten Monat über bewegt er sich in einer tranceähnlichen Stimmung aus Lethargie und Träumerei, die ihn daran hindert, die Urlaubszeit seines Chefs zu konzentrierter literarischer Arbeit zu nutzen. Als er bei Brods ankommt, wirkt er unaufmerksam und zugleich angespannt. Rasch jedoch werden seine Lebensgeister durch eine fremde junge Frau geweckt, die vollkommen selbstverständlich am großen Eßzimmertisch sitzt. Trotz ihres bürgerlichen Habitus wirkt sie auf ihn, so hält das Tagebuch fest, ‚wie ein Dienstmädchen‘: eine Beobachtung, die bei Kafka eine deutlich erotische Komponente erhält.“ (Peter-André Alt, Franz Kafka, 262). Der Gast ist die aus Berlin stammende 24jährige Felice Bauer.
Die Familie Brod wohnte im obersten Stockwerk.

Auch diese wunderbare Szene hat sich hier abgespielt: Kafka, der eines Nachmittags Max Brod besucht, beim Weg durch das Wohnzimmer den auf dem Sofa schlafenden Vater weckt und, auf Zehenspitzen weitergehend, flüstert: „Bitte, betrachten Sie mich als einen Traum.“
In der Husova ein kleiner feiner Laden mit tausend Tafeln Schokolade. Jordi’s Chocolate wird liebevoll in Hradec Králové komponiert. Zur schönen Kommandantin gibt es Bitterschokolade mit Pfeffer und Meersalz.

„Then came a silence; and in October the Wards received a picture card from Prague, stating that Charles was in that ancient town for the purpose of conferring with a certain very aged man supposed to be the last living professor of some very curious mediaeval information. He gave an address in the Neustadt, and announced no move till the following January, when he dropped several cards from Vienna (…)“ – H.P. Lovecraft, The Case of Charles Dexter Ward

Am Karlovo náměsti steht das Faust-Haus, eines der geheimnisumwittertsten Häuser Prags. In der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts entstand dort ein gotischer Palast, der zunächst den Fürsten von Opava (Troppau) gehörte. Allein, das Faust-Haus wechselte seine Eigentümer nachgerade furios.
1441 trat Vaclav, Herr von Troppau, das nach den hussitischen Wirren stark beschädigte Gebäude an den Neustädter Schreiber Prokop ab, der das Haus renovieren ließ. Erhalten ist ein Brief des Vaclav von Troppau, in dem er Prokop schreibt: „Wir bitten dich, einen erwachsenen Gesellen zu finden, der sich in der Alchemie auskennt und den du uns hierher schicken könntest…“ – eine erste Spur der seltsamen Vorgänge im Faust-Haus. Vaclav von Troppau wie Prokop waren leidenschaftliche Adepten der Alchemie; man vermutet, daß Vaclav schon in seiner Jugend alchemistische Versuche im Palast durchführte.
Seit 1543 gehörte das Faust-Haus Jan Kop, dem Leibarzt Rudolfs II., der es im Renaissancestil umbauen ließ. Nächster Besitzer war der Astrologe Jakub Krucinek, auch er am Hofe Rudolfs II. tätig. Krucinek hatte zwei Söhne – der jüngere Bruder mordete den älteren, angeblich wegen eines Schatzes, der in dem Gebäude versteckt war, und wurde auf dem Rossmarkt hingerichtet.
Nach der Familientragödie erwarb Edward Kelley das Haus (1590), seines Zeichens Urkundenfälscher (ein Vergehen, für das man ihm noch in England beide Ohren abschnitt, eine in der Tudorzeit übliche Bestrafung), Okkultist, Duellant, Spiritist, gelegentlicher Nekromant, Prahler, Scharlatan, Urheber der henochischen Sprache, kurz, von Beruf Abenteurer und, auf Empfehlung des Wilhelm von Rosenberg, als Alchemist im Dienste Rudolfs II. mit okkulten Experimenten beschäftigt. Kelley trug erheblich zum finsteren Ruf des Hauses bei, nicht nur, weil er mit chemischen und pyrotechnischen Versuchen die Nachbarn verstörte. Nach seiner Einstellung am kaiserlichen Hof ließ die Herstellung von größeren Mengen Gold auf sich warten, was Kelley auf ungünstige Sternenkonstellationen oder verunreinigte Grundsubstanzen schob, bis sein Hochmut ihn zu Fall brachte: als sich die Gerüchte, er sei ein Betrüger, zu verdichten begannen, tötete er einen Zweifler. Kelley versuchte zu entkommen, doch die kaiserlichen Garden holten ihn auf der Flucht ein, und Kelley tauschte im Mai 1591 das Faust-Haus gegen das Gefängnis auf Burg Křivoklát.
Fürbitten der englischen Königin Elisabeth I. und des Wilhelm von Rosenberg vermochten den Kaiser zunächst nicht umzustimmen. Man verhörte Kelley zu seinen Tinkturen, zum Elixier der ewigen Jugend und zu jenen seltsamen Ziffern in symmetrischen Arrangements, die man unter seinen Papieren fand. Bei einem Fluchtversuch erlitt Kelley einen Beinbruch: unzulängliche Behandlung, schließlich eine schauderhafte Amputation. 1595 begnadigt, gelang es Kelley trotz seines Versprechens, nunmehr zu „kooperieren“, naturgemäß auch fürderhin nicht, Gold herzustellen, und er wurde ein zweites Mal eingekerkert. Bei einem weiteren Fluchtversuch aus der Burg Most verletzte Kelley auch das verbliebene Bein schwer, kurz darauf verstarb er in der Haft, vermutlich durch Suizid mit Gift.

Nachdem das Faust-Haus der Familie Netvorsky gehört hatte, ging es 1725 in den Besitz der Adelsfamilie Mladota von Solopisk über. Seit dem Umbau durch die Mladota präsentiert sich das Haus im Barockstil. Ferdinand Anton Mladota von Solopisk war ein weiterer berühmt-berüchtigter Bewohner des Hauses, ein Exzentriker, der nicht nur mit „metaphysischen“ Versuchen schockierte (mittels einer Reihe von Geräten, die auf den Grundlagen der Optik, des elektrischen Stroms und des Magnetismus arbeiteten); zusammen mit seinem Sohn, Experte in Mechanik, verblüffte er die Gäste mit Automatenfiguren, die sich mithilfe aufgezogener Federn bewegten, oder auch mit Türen, die sich scheinbar von selbst öffneten. Mladota stieg auf zum Meister des Unerklärlichen, und bald ging das Gerücht, er sei ein Magier und mit dem Teufel im Bunde. Nach einer alten lateinischen Überschrift im Faust-Haus, die aus den Zeiten der Mladota stammt, wird jeder, der das Haus unter Sklavenjoch bringen möchte, verflucht.
Im 19. Jahrhundert lebte ein gewisser Karl Jaenig im Faust-Haus, vormals Priester der benachbarten Kirche St. Johannes von Nepomuk am Felsen. Jaenig war besessen von allem, was mit dem Tod zusammenhängt. Er bemalte die Wände mit Begräbnisformeln, sammelte Grabschmuck, verzierte seine Räumlichkeiten mit einem Galgen und schlief in einem Holzsarg. In seinem Testament verfügte er, in diesem Sarg bestattet zu werden – mit dem Gesicht nach unten.
Und dann gibt es noch die Legende von dem armen Studenten, der in dem vorübergehend verlassenen Palast nicht nur eine Unterkunft, sondern auch Bücher über Schwarze Magie gefunden haben soll. Jeden Tag entdeckte er eine Münze auf dem Tisch. Als er auf die Idee kam, einige der schwarzmagischen Formeln laut zu lesen, holte ihn der Teufel – vermutlich durch jenes Loch in der Decke, das sich nicht schließen läßt.
Daß Doktor Faustus höchstselbst das Buch dort hinterließ, ist natürlich eine mephistophelische Erfindung. Das ominöse Loch in der Decke scheint jedoch keine Legende zu sein, wird doch immer noch darüber spekuliert, ob es sich der preußischen Belagerung Prags im 18. Jahrhundert verdankt, oder ob es bei den Versuchen mit explosiven Mischungen entstand, die Kelley, Mladota et al. durchführten.

Das Faust-Haus – für die Öffentlichkeit nicht zugänglich – steht auf einem Areal, das in heidnischen Zeiten dem Opferkult für die dunkle, mit Winter, Nacht und Tod assoziierte slawische Göttin Morana diente. Die Gegend heißt noch heute Na Morani, ebenso eine Straße, die vom Karlsplatz Richtung Moldau führt.
Es waren die Romantiker des 19. Jahrhunderts, die das vermeintlich fluchbeladene Haus mit der Legende des Doktor Faustus verbanden, der „nit alleyn der artznei, sonder auch Chiromancei, Nigramancei, Visionomei, Visiones imm Christal, vnd dergleichen mer künst, sich höchlich berümpt.“ Durch das Loch, das sich nicht zumauern ließ, entführte der Teufel den Doktor Faustus in die Hölle, in einer anderen Version der Legende holt der Teufel Faust aus dem zweiten Stock des Eckturms, seitdem gebe es dort unerklärliche Schmierspuren an der Wand.
Im 19. Jahrhundert war das Faust-Haus ein Heim für Taubstumme, heute gehört das Faust-Haus der medizinischen Fakultät der Karls-Universität und beherbergt eine Apotheke. Daß man nach dem 2. Weltkrieg in den Hausfundamenten die Skelette von sieben Katzen fand, die dort eingemauert wurden, ist so ungewöhnlich nicht, auch im dänischen Schloß Nyborg kann man hinter Mauern mumifizierte Katzen bewundern – irgendein alter Baumeister-Brauch zum Schutz des Gebäudes. Im Sommer 2003 brach in der Bibliothek im rechten Flügel des Faust-Hauses ein Feuer aus. Bei den Renovierungsarbeiten fand man im Erdgeschoß des Eckerkers Malereien mit alchemistischen Zeichen und Symbolen aus dem 16. Jahrhundert.

Anhang – Kommentarsektion Antirationalistischer Block:
26.09.2013
Catherine:
Ah, Dear! So gorgeous again! Das Licht auf den Abendstimmungsbildern! Die blaue Stunde durch kerzenscheinähnliche Beleuchtung erhellt! So schön. Und mein favourite – Sie ahnen es, wissen es. Salieri in Verkleidung über den verschneiten Platz davon schreitend. Amadeus, erschrocken und erschöpft, aus dem Fenster auf ihn herunter schauend. Was für ein herrliches Bild.
Habe in Kürze etwas mehr Zeit, um Neuigkeiten auszutauschen.
Sie hören von mir. :)
Antirationalistischer Block / Christian Erdmann:
Hellgespannt auf Von-Ihnen-Hören! Aber entzückt, schon von Ihnen gehört zu haben derart! Wäre ich die gute Fee, die Ihnen meine drei Wünsche erfüllen könnte :), würde ich Sie genau dorthin versetzen, vor jene beiden Häuser zur blauen Stunde. Die anderen beiden Wünsche bräuchte ich, um Sie von dort wieder zurückzuholen.
Ich will tot umfallen, wenn ich je ein Blitzlicht in Prag verwende, ach, ich vermute, die ständige Überlagerung von Zeitschichten, die ich an diesem mythengenerierenden Ort immerzu wahrnehme, würde mir Blitze einfach auspusten.
02.10.2013
Catherine:
Sie brauchen zwei Wünsche, um mich zurück zu holen?? Möglich. Aber dass Sie Ihre drei Wünsche selbst erfüllen dafür, mich hin und her zu wünschen, wünsche ich Ihnen! Obwohl. Was man mit drei Wünschen machen könnte, Sie und ich!
Gibt ja nicht mal mehr ordentliche Glühbirnen. Schön aber, wenn man kleine verrückte Ladenbesitzer findet, die mehrere tausend altmodische Birnen lagern. Zeitschichtenüberlagerung nur allzu gern, mein Hirn schickte mich erst kürzlich auf eine Hintertreppe in einem Wiener Altbau. Kleine Fenster im Orkan des Alltags.
Prager Unterwelt. Werde den großen schwarzen BBC-Schirm bereit halten, falls Staub rieselt. :)
Antirationalistischer Block / Christian Erdmann:
Zwei Wünsche, ja. Weil nur einer gegen Ihr „Hinfort mit Euch!“, gegen Ihre Weigerung, Prag wieder zu verlassen, machtlos wäre. Zugegeben projiziere ich da vielleicht etwas zu sehr. Ich würde ja, wenn ich Tschechisch könnte, da leben wollen, aber niemand kann Tschechisch außer Tschechen. Ein Professor sagte mal: wenn Sie eine echte Herausforderung suchen, lernen Sie Tschechisch.






















































































