„Das Leben ist schön und diese Arbeit ist sogar noch schöner als das Leben“, sagte einmal Kees van Dongen, dessen Lebenswerk darin bestand, schöne Frauen in einem dramatischen und modernen Stil zu porträtieren.
[barnebys.de]

Was euch zum Verderben wurde, will ich sagen: Ihr verstandet euch nicht auf die Liebe. Euch fehlte es an Kunst; durch Kunst hat die Liebe Bestand.
Ovid, Die Liebeskunst

Manchmal hat Lila, wie jede Frau von Geist, ihre Zusammenbrüche.
Max Frisch, Mein Name sei Gantenbein

Er starrte in die Schönheit seiner Geliebten mit einem Blick, der sie schon seit tausend Jahren gesucht zu haben schien und nun, wo er sie antraf, plötzlich beschäftigungslos wurde, was ein Unvermögen ergab, das unverkennbar die Züge eines Stupors, eines beinahe idiotischen Staunens an sich trug. Das Gefühl lieferte bereits keine Antwort mehr auf dieses Übermaß der Forderung, das eigentlich mit nichts anderem mehr zu vergleichen war als dem Wunsch, sich aus einer Kanone gemeinsam in den Weltraum schießen zu lassen!
Robert Musil, Der Mann ohne Eigenschaften

Verliere deine Zeit je nach der Laune deiner Dame.
Ovid, Die Liebeskunst

Dieser Traum war vielleicht wahnsinnig, aber er war schön.
Eliphas Lévi, Geschichte der Magie

„Ihre Beine, Fräulein Clarisse“, sagte Walter, „haben mit wirklicher Kunst mehr zu tun als alle Bilder, die Ihr Papa malt!“
Robert Musil, Der Mann ohne Eigenschaften

„Wenn es um eine Frau geht, wen interessieren da Tatsachen?“
Die Dame im See, 1947

Schließlich aber, an einem Roulettetisch, entdeckte Kit ein symmetrisches Gesicht, und es gehörte einer Frau, die man hierzulande als sphinxe Knopffienne bezeichnete. Es schwebte über dem Rouletterad und sah Kit direkt an, mit einem tierhaften, zeitlosen Blick, der jede Art von einleitendem Geplauder von vornherein ausschloss, als wüsste diese Frau bereits alles, was er mittlerweile zu erkennen glaubte – oder später erkennen würde, sofern keine Ereignisse eintraten, auf die er unbedingt sogleich würde reagieren müssen -, als besäße sie eine Gleichgültigkeit gegenüber den meisten Formen des Terrors, einschließlich derer, welche die Anarchisten jener Tage zu verkörpern oft für notwendig erachteten. Die Schwierigkeit lag in dem außergewöhnlich fahlen Bernsteinbraun ihrer Iriden: viel zu hell, um ein Gefühl von Sicherheit zu vermitteln, kein eindeutiger Farbton, sondern eher so, als hätte eine Gelbsucht es nicht vermocht, in das Titanweiß vorzudringen, das sie umgab. Man konnte es, nahm er an, auch anders ausdrücken: Sollte man einem Hund mit derart farblosen Augen begegnen, so würde man sogleich wissen, dass das, was einen da ansah, kein Hund war.
Thomas Pynchon, Gegen den Tag

Oft hat eine stumme Miene Stimme und Wort.
Ovid, Die Liebeskunst

Liebe ist eine Art Kriegsdienst: Hinweg mit euch, ihr Faulen; ängstliche Leute dürfen nicht unter dieser Standarte kämpfen.
Ovid, Die Liebeskunst

Since a beautiful woman loves me,
no one should trouble my peace.
For I have been such a loyal suitor
that has never been considered
a false or prideful lover.
Evil tongues will never
wag joyfully on my account,
for I seek to do no wrong;
I ask nothing
but that she call me her sweetheart.
(Puisque bele dame m’eime, Medieval)

Ich hatte die Fähigkeit, mich zu wundern, offenbar verloren. In der Welt des Stoffes gab es nichts das Erstaunen wertes, außer Dora Spenlow.
Charles Dickens, David Copperfield

Der will ich sein, dem sie rasend das Haar zerrauft, der will ich sein, dem sie die zarten Wangen mit den Nägeln zerkratzt, den sie weinend oder mit finsteren Blicken ansieht, ohne den sie nicht leben kann, obwohl sie es gerne wollte.
Ovid, Die Liebeskunst

Das Geschlecht des Mannes und das der Frau unterliegen der gegenseitigen Anziehung nur vermittels einer ganzen Verschwörung von Ungewißheiten, die sich zwischen beiden einschalten und unaufhörlich erneuern, ganz als ließe einer einen Schwarm von Kolibris frei, die, um ihr Gefieder sich glätten zu lassen, bis in die Hölle geflogen wären.
André Breton, L’Amour fou

Madame Lysiane hatte ihren Pensionärinnen das Tragen schwarzer Spitzenwäsche verboten. Jede andere Farbe – Rosa, Grün, Elfenbein – war gestattet, aber da sie wußte, wie schön sie in ihren schwarzen Spitzen war, konnte sie den Damen diesen Schmuck nicht erlauben. Sie bevorzugte Schwarz weniger deshalb, weil ihre milchweiße Haut in dieser Umhüllung noch sanfter schimmerte, sondern weil diese Farbe der Unterwäsche eine gewisse Feierlichkeit verleiht und sie dadurch noch frivoler wirken läßt.
Jean Genet, Querelle

Allen schien Andromache größer als billig; Hektor war der einzige, der sie für mittelgroß erklärte.
Ovid, Die Liebeskunst

Laß ihn vor deiner Türe liegen, „O grausame Pforte“ klagen und viele demütige, viele drohende Reden halten.
Ovid, Die Liebeskunst

Wie die Wüste oder der Wald bis zum Himmel erzittert, wenn des Löwen Leib erbebt, so erzitterte das ganze Zimmer vom Plüschteppich bis zur letzten Vorhangfalte am Fenster, als Madame Lysiane den Kopf, ihre zornige Mähne und ihre alabasternen (oder perlmuttfarbenen) Schultern schüttelte: Jeden Abend rüstete sie sich stolz zur Eroberung des schon besiegten Mannes.
Jean Genet, Querelle

Bei Flaubert fand man feierliche, machtvolle Gemälde, grandiosen Prunk in einem barbarischen und glänzenden Rahmen, worin glühende und zarte, geheimnisvolle und hochmütige Geschöpfe ihre Kreise zogen, aber auch Frauen, die unter ihrer vollendeten Schönheit leidende Seelen verbargen, in deren Tiefe er eine entsetzliche Zerrüttung, ein wahnwitziges Verlangen ausmachte; Frauen, die tieftraurig waren über die schreckliche Mittelmäßigkeit der vergangenen und der noch kommenden Lüste.
Joris Karl Huysmans, Gegen den Strich

Er sagt, dass er nicht fertig wird mit ihr. Wäre er eines Tages fertig, müsste er auf der Stelle tot umfallen, und so bin ich im Grunde unsterblich.
Michael Kumpfmüller, Die Herrlichkeit des Lebens

Andromache saß nie rittlings auf Hektor, weil sie himmellang war.
Ovid, Die Liebeskunst

Oft wirst du Regen ertragen müssen, der sich aus der Himmelswolke löst, und oft frierend auf nacktem Erdboden liegen.
Ovid, Die Liebeskunst

Und der eine mag vor dem anderen fliehen, das Wesentliche wissen sie doch voneinander. Und der eine mag einen neuen Freund oder eine Geliebte nehmen, er kommt ohne die geheime, ungeschriebene Erlaubnis des anderen von ihrer Gemeinsamkeit nicht los. Das Schicksal solcher Menschen vollzieht sich auf parallel verlaufenden Wegen, der andere mag noch soweit weggehen, und sei es in die Tropen.
Sándor Márai, Die Glut

Dunkle Farben stehen Schneeweißen: Der Briseis stand Dunkles; als sie geraubt wurde, trug sie auch gerade ein dunkles Gewand.
Ovid, Die Liebeskunst

Wer, sooft es ihm beliebt, „Da, nimm“ sagt, hat das Genie gepachtet.
Ovid, Die Liebeskunst

Beauty of whatever kind, in its supreme development, invariably excites the sensitive soul to tears. Melancholy is thus the most legitimate of all the poetical tones.
Edgar Allan Poe, The Philosophy of Composition

Sie zog mit der Liebe eines Malers ihre Augenbrauen nach, emaillierte sich ein wenig an Stirn und Wangen, so daß diese aus dem Naturalismus zu jener leichten Überhöhung und Entfernung von der Wirklichkeit gelangten, die dem sakralen Stil eigentümlich ist (…)
Robert Musil, Der Mann ohne Eigenschaften

Das Altertum möge andere erfreuen, ich preise mich glücklich, daß ich erst jetzt geboren bin.
Ovid, Die Liebeskunst

Bei 0:13 hört man sowas wie ein Lachen von Nico, nach dem false start im Bataclan. Oder eben das, was in der Nico-Welt schon als Lachen zählen könnte. Es ist natürlich eher so ein anderweltlich amüsiertes „M-hm“, aber unter gewissen Voraussetzungen könnte man es als ein Lachen verstehen. Am Ende hört man Lou Reed und John Cale beim „She’s a femme fatale“-Refrain lächeln, weil Nico schon wieder einen Einsatz verpatzt hat. Wunderschöner Moment dieser drei.



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